Sabine Degner HundundMensch - Das Team

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Hier finden Sie Beiträge und interessante Informationen zu den unterschiedlichsten Themen aus den Bereichen Hundetraining, Verhaltensberatung, Hundeernährung, Hundegesundheit, Alltagsthemen, Persönliches und was mich so bewegt.
(Da es sich teilweise um recht lange Texte handelt, sollen Ihnen die fett gedruckten Worte ein wenig Orientierung geben.)


2025-05-26

Der Hund hört wie eine Eins!

hrt wie eine eins.jpgWie oft höre ich von Hundehaltern den, voller Bewunderung, steckenden Spruch „der Hund hört wie eine eins“?!

Klar sieht es toll aus, wenn der Mensch „nur mit dem Finger schnipsen muss“ und der Hund führt sofort aus, was er machen soll und DAS ohne zu zögern.

Aber ganz ehrlich? Wenn ich diesen Spruch höre, läuft es mir kalt über den Rücken.

In den allermeisten Fällen sind hier aversive oder sogar gewalttätige Methoden angewendet worden, bei denen der Hund unter Anwendung von Schmerzen (körperlich und/oder mental) „trainiert“ wurde.

Was dabei jedoch außer Acht gelassen und den Hundehaltern möglichst auch verschwiegen wird, ist, dass mit dieser Art und Weise des Trainings die Hunde zu regelrechten Zeitbomben werden können. 
Und darin steckt die Gefahr.
Mit jeder gewaltsamen Unterdrückung natürlicher Verhaltensweisen steigt der Frustpegel bei dem Hund.

Ein kleines Beispiel aus der Menschenwelt, denn meine Erfahrung zeigt, dass die Menschen die jeweilige Situation damit besser nachempfinden können:
Stellen Sie sich vor, Sie haben Panik vor großen Spinnen. Jetzt sitzt an der Wand ein besonders großes Exemplar, dem Sie am liebsten aus dem Weg gehen würden. Nun werden Sie von einer Hand gepackt und in Richtung dieser Spinne geschoben.
 
Wenn Sie sich wehren wollen, bekommen Sie einen äußerst schmerzhaften Knuff in die Seite.
Also unterdrücken Sie ihre Panik, weil Sie keine weiteren Schmerzen mehr erleiden wollen.
Dieser ganze Ablauf geht ein paar Mal gut, bis zu dem Zeitpunkt, in dem sich Ihr Frust, Ihr Ärger und Ihre Panik so angehäuft haben, dass Sie „einfach platzen“. 
Zu welchen Schritten der Mensch in solchen Momenten fähig ist, brauche ich hier, glaube ich, nicht zu schreiben.

Und nicht anders ist es bei unseren Hunden. 
Sämtliche friedlichen Körpersignale werden missachtet, die Bedürfnisse des Hundes unterdrückt, natürliches Verhalten gehemmt, usw.
Und plötzlich wird aus dem ach so lieben und so gehorsamen Vierbeiner ein „aggressives, um sich beißendes und gefährliches Monster“.

Kadavergehorsam.jpgDas andere Extrem und nicht minder furchtbar, sind die Hunde mit dem sogenannten Kadavergehorsam
Diese armen Seelen haben sich aufgegeben, weil sie gemerkt haben, egal, welche Körpersignale, egal welches Verhalten sie zeigen, der Mensch interessiert sich nicht dafür und bestraft sie noch obendrein. 
Diese Hunde wählen den Weg des „geringsten Widerstandes“, lassen alles über sich ergehen und gehorchen blind und ohne „Widerspruch“.

Daher, schauen Sie sich die „wie eine Eins“ hörenden Hunde genau an.
Haben Sie den Eindruck, dass sie ihrem Menschen mit Begeisterung und fröhlicher Aufmerksamkeit folgen, dass sie Hund sein dürfen, dass ihre Bedürfnisse beachtet werden?

Oder haben Sie eher ein ungutes Gefühl, wenn Sie den Hund beobachten und/oder die Art und Weise, wie der Mensch mit seinem Hund umgeht? 
Denn allein der Umgang des Menschen mit seinem Hund sagt schon viel über das Wohlbefinden des Hundes aus.

Möchten Sie mehr über bedürfnisorientiertes Training erfahren, melden Sie sich über die auf dieser Website angegebenen Kontaktmöglichkeiten bei mir.

Sabine Degner - 15:56:59 @ Hundetraining und Verhaltensberatung, Alltagsthemen, Persönliches und was mich so bewegt

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